Crosslauf - über Stock und über Stein…

Fast jedem sind die Disziplinen Marathon, Halbmarathon, 10.000 Meter Lauf und die Kurzstreckenläufe wie 800m, 400m und 100m in der Leichtathletik durch Weltmeisterschaften und olympische Spiele im TV bekannt. Dagegen fristet der Crosslauf immer noch ein Schattendasein und das vollkommen zu unrecht.

Crosslauf oder Querfeldeinlauf ist eine Disziplin, bei der es nicht nur auf Geschwindigkeit sondern auch auf Koordination ankommt. Abseits von asphaltierten Wegen und Tartanbahnen geht es bei dieser Variante des Laufsportes durch das unbefestigte Gelände. Ursprünglich wurde der Crosslauf als Trainingsvariante für die kommende Laufsaison in den kalten Wintermonaten angesehen, wenn aufgrund von Schnee und Eis, ein Training auf Straße und Laufbahnen nicht möglich war. Der Crosslauf ermöglichte ein hartes und intensives Training auch bei schlechten Wetterbedingungen. Entstanden ist der Crosslauf vor mehr als 150 Jahren auf der Insel in Großbritannien und war von 1912 bis 1924 eine eigenständige olympische Disziplin. Bis heute ist der Geländelauf als Teildisziplin des modernen Fünfkampfs noch bei den olympischen Spielen zu finden und bildet den Abschluss mit einem 3000m Geländelauf. 2008 gewann die Deutsche Lena Schöneborn in Peking die Goldmedaille in dieser Disziplin.

Die heutigen Crossläufe sind zudem nicht mehr mit den Läufen vor 150 Jahren in England zu vergleichen. Während es früher zwischen zwei Dorfkirchen buchstäblich über Stock und Stein ging, wird der Crosslauf heute in einem Rundparcours bis zu 2km mit verschiedenen Bodenbeschaffenheiten und Hindernissen ausgetragen. Bei den Crosslauf Weltmeisterschaften sind die Streckenlängen wie folgt:

Deutsche Meisterschaften im Crosslauf

Auch wenn es heute nicht mehr durch Wälder und Bäche geht und der ein oder andere Hügel erklommen werden musste, ist die die Strecke immer noch an diese Grundidee angepasst und trainiert stark die muskuläre Ausdauer. Durch diese Beanspruchung und den unebenen Boden werden auch Sehnen und Bänder gestärkt, was sich bei der Sommersaison auf der Laufbahn positiv bemerkbar macht. Crossläufe sind somit für viele Sportarten als Training geeignet und können als alternative und besseres Training im Vergleich zu den weit verbreiteten Waldläufen gesehen werden. Sportarten in den Ausdauer und Koordination entscheidend sind, z.B. beim Boxtraining, können von Querfeldeinläufen sehr profitieren. Einzig auf das Schuhwerk muss geachtet werden. Etwas Grip und eine gute Dämpfung sollte man schon unter der Sohle haben, allerdings mit Spikes eher verhalten umgehen, da diese die Belastung vor allem auf die Sehnen und Bänder verstärken.

Um seinen Körper auf einem Crosslauf vorzubereiten sollte für Ungeübte ein gezieltes Training erfolgen. Als Trainingseinheiten eignen sich z.B, eine frisch gepflügtes Feld mit matschigem Untergrund oder der nahegelegene Rasenplatz. Auch Hügel und Tempoläufe sollte jeder für einen erfolgreichen Wettkampf mit in sein Portfolio aufnehmen. Als letztes Element erzielen Kraftübungen wie Crunches, Liegestützen und weitere Übungen für die Rumpfmuskulatur die notwendige Stabilisation für die Läufe. Wichtig: Vorher gut aufwärmen und im Anschluss an die Trainingseinheit auslaufen und das Dehnen nicht vergessen.

Die Crosslauf Saison startet meist im November und im März werden die deutschen Meisterschaften ausgetragen. 2015 finden am 07. März in Markt Indersdorf die deutschen Meisterschaften statt. Nähere Informationen über die Klassen, Anmeldung und Anreise findet Ihr auf der Webseite des Veranstalters der Sportgemeinschaft Indersdorf e.V.

Neben dem klassischen Crosslauf gibt es mittlerweile auch extremere Varianten des Crosslaufs die komplexere Hindernisse beinhalten (z.B. Mud-Run)